Oft frage ich mich, was genau mich dazu motiviert hat minimalistischer zu leben. Was war das Ausschlaggebende, dass ich mich von meiner riesigen und innig geliebten Schminksammlung so eifrig getrennt habe? Es war zu viel. Genauso, wie man von einem sehr eifersüchtigen Partner erdrückt werden kann, kann man auch von Gegenständen übermannt werden. Sie nehmen schon allein mit ihrer Anwesenheit einen großen Teil des Lebens ein, stehlen Zeit und zwingen zu Entscheidungen. Welchen Lidschatten nehme ich heute? Welcher Lippenstift passt am besten zu meinem Nagellack? Welcher von den zehn Highlightern, die- mal ehrlich gesagt- sowieso alle den gleichen Zweck erfüllen, möchte ich heute auf meine Wangenknochen geben? Stehen mir die Farben der neuen Palette überhaupt? Alle diese Fragen brauchen mich nicht mehr beschäftigen. Ich spare eine Menge an Zeit und Energie dadurch, dass ich das besitze, was ich sehr gerne benutze. Lidschatten in Nudetönen kann man hervorragend als Rouge benutzen und solche in schimmernden Champagnernuancen eignen sich auch sehr gut als Highlighter. Auch Lippenstift kann den Job eines Cremerouges übernehmen und eine gute Foundation ersetzt mir den Concealer, sowie ein Cremelidschatten genauso gut als Lidschattenbase herhalten kann. So hat man trotz einer kleineren Auswahl an Kosmetik eine große Menge an Nutzungsmöglichkeiten, wenn die gegebenen Töne doch einmal langweilig werden sollten. Natürlich könnte auch meine kleine Sammlung noch viel minimalistischer sein, dennoch bin ich glücklich mit den Teilen und genau dieses Glücksgefühl sollte ein minimalistischer Lebensstil ausmachen- Besitze das, was du liebst.
Die letzte goldene Regel wäre wohl das Aufbrauchen von Kosmetik. Damals, als ich noch Unmengen an Kosmetik besaß, hätte ich wohl niemals, never ever, auf gar keinen Fall je einen Lippenstift wirklich aufbrauchen können. Geschweige denn die unzähligen Foundations und Puder, die zur Hälfte nicht mal meinem Hautton entsprachen. Nun habe ich wenigstens die Chance Produkte aufzubrauchen, so vermeide ich sogar unnötigen Müll- wobei es vielleicht noch umweltschonendere Verpackungen für Kosmetik gibt. Solche beziehen sich meistens jedoch nur auf Naturkosmetik, die wirklich super sein kann, wobei für mich einfach nie die richtigen Töne dabei sind- ob Highend oder Drogerie. Ich versuche mein Gewissen zu beruhigen, indem ich bei meiner Haut-, Haar- und Körperpflege erfolgreich auf Naturkosmetik zurückgreife. Hauptsache man hält die Balance, hauptsache man ist glücklich.
Liebst,
Lily


Endlich mal noch jemand, der Lidschatten auch als Rouge verändert! :D
AntwortenLöschenIch finde auch, dass zu viele Dinge einfach komplett erdrücken. Hab auch letztens mein WG-Zimmer wieder ausgemistet und mich so unendlich befreit danach gefühlt!
Vielleicht magst du ja auf meinem Blog vorbeischauen, ich glaube, wir teilen ähnliche Ansichten.
Alles Liebe!